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Alleinerziehende in Deutschland

Im Jahr 2022 gab es in Deutschland rund 11,86 Millionen Familien. Die Familie im statistischen Sinn umfasst dem Statistischen Bundesamt zu Folge alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, d. h. Ehepaare, nichteheliche gleich- und gemischtgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Väter und Mütter mit ledigen Kindern im Haushalt. Als Alleinerziehende werden Eltern definiert, die ohne Partner im Haushalt mit ihren minder- oder volljährigen Kindern zusammenwohnen. Insgesamt waren rund 2,76 Millionen Eltern in Deutschland alleinerziehend. Davon waren rund 1,57 Millionen Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern. Ein Vergleich der alleinerziehenden Elternteile zeigt, dass die Zahl der alleinerziehenden Mütter dabei deutlich höher ist als die der Väter: Rund 2,27 Millionen Mütter und etwa 487.000 Väter waren im Jahr 2022 alleinerziehend.

Wie geht es den Alleinerziehenden in Deutschland?

Alleinerziehende verspüren in den meisten Lebensbereichen eine deutlich stärkere Belastung als Eltern, die in Partnerschaft leben. Es gibt Wege und Möglichkeiten den Alleinerziehenden die Belastung ein bisschen zu nehmen. Eine Möglichkeit ist die Wahl zwischen den verschiedenen Erziehungsmodellen im Fall einer Scheidung: Das Residenzmodell wird dabei häufiger in der Praxis angewendet. Es bedeutet, dass das gemeinsame Kind oder die gemeinsamen Kinder bei einem Elternteil, meistens bei der Mutter, aufwachsen und den anderen Elternteil besuchen. Alleinerziehende berufstätige Mütter haben dabei jedoch weniger Zeit für ihre Kinder, als Mütter in Paarfamilien oder auch nicht erwerbstätige alleinerziehende Mütter. Die Alternative ist das sogenannte Wechselmodell. Hierbei handelt es sich um eine Vereinbarung, dass das gemeinsame Kind nach der Scheidung mit beiden Elternteilen möglichst gleich viel Zeit verbringt. Das Kind hat zwei feste Wohnsitze und erlebt den Alltag mit beiden Elternteilen, die sich die Verantwortung teilen, sodass keiner unter der Alleinbelastung im Alltag leidet. Jedoch wird das zweite Modell deutlich weniger angewendet, weswegen die Politik und Organisationen bessere Voraussetzungen schaffen wollen.

Wie sieht die finanzielle Situation der Alleinerziehenden aus?

Die monatlichen Ausgaben privater Haushalte sind in den letzten Jahren, besonders im Bereich Energie stark angestiegen. Darunter leiden vor allem alleinerziehende Haushalte. Im Durchschnitt zahlen Alleinerziehende rund 834 Euro im Monat für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung. Damit sind Alleinerziehende in Deutschland besonders armutsgefährdet, etwa 42,9 Prozent der alleinlebenden mit Erwachsenen fallen unter die Armutsgefährdungsquoten. Zum Vergleich – Bei den zwei-Erwachsenen Haushalten mit Kind waren es nur 8,4 Prozent. Zuletzt waren rund 84 Prozent der Meinung, dass vor allem Alleinerziehende stärker vom Staat unterstützt werden sollten. Als Unterstützung der Alleinerziehenden gibt es das Unterhaltsvorschussgesetz: Alleinerziehende, die keinen oder nicht regelmäßig Unterhalt von dem anderen Elternteil erhalten, können Unterhaltsvorschuss beantragen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ein Anspruch.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von Statista Research Department, 22.02.2024

Key insights

Anzahl von Alleinerziehenden (in 1.000)
2,97 Mio.
Anzahl der alleinerziehenden Mütter
2,4 Mio.
Anteil der alleinerziehenden Haushalte in Hamburg (2022)
25,7%
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